„Du bist auf dem Irrweg!“, „Ich bin in einer Sackgasse gelandet“, „das ist völlig abwegig!“ Unsere Sprache weiß gut, was es heißt, nicht mehr „auf dem rechten Weg“ zu sein. Im Gebetbuch der Bibel, den Psalmen, wird Gott immer wieder angerufen, uns den rechten Weg zu zeigen und uns zu helfen, auf ihm zu bleiben. Das Jahresleitwort 2023/2024 nimmt aus dem Psalm 25 diese Bitte auf.
Als Autor dieses Psalms wird König David genannt. Dieser schaut sich sein Leben nochmals genauer an, nachdem er schwere Schuld auf sich geladen hat und „vom Weg abgekommen ist“. Er macht eine Art Lebens-Inventur vor Gott und buchstabiert sein Leben sozusagen nochmals durch. Das wird deutlich durch die Anfangsbuchstaben jedes Verses. Sie folgen dem hebräischen Alphabet. Gerahmt wird der Psalm durch die Aussage „Lass mich nicht zuschanden werden“ (Vers 2 und Vers 20). Es geht für ihn um ALLES, um Sein oder Nichtsein.
Auf Irrwegen zu gehen hat schmerzhafte Folgen. David benennt seinen Seelenzustand: „Ich bin einsam, ich bin arm, Ängste haben mein Herz gesprengt“ (Vers 17). Sein Fehlverhalten trifft nicht nur ihn, sondern auch die anderen. David schreit es heraus: „Sieh, wie zahlreich meine Feinde sind, mit welchem tödlichem Hass sie mich hassen!“ Und dann betet er nicht nur um sein eigenes Heil, sondern um das seines Volkes: „Gott erlöse Israel aus all seinen Nöten“. Er will seiner Verantwortung als König wieder gerecht werden.
Von welchen Verantwortlichen auf der großen Weltbühne in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft hören wir solche Worte? ... Auch in der Kirche sind solche Gebete und Schuldbekenntnisse selten. Aber immerhin gibt es sie. 
„Ich bin der WEG, die Wahrheit und das Leben“ sagt Jesus im Johannesevangelium (Joh 14,6). Was heißt es, unsere Lebenswege und Ziele daraufhin anzusehen, ob Jesus auf ihnen als der HERR noch mit dabei ist? Diese Frage wird der rote Faden sein durch diese Tage.

Im Anschluss an die Besinnungstage sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Besinnungstage um 10.30 Uhr zur Heiligen Messe der Sternwallfahrt in Zwiefalten mit Weihbischof Dr. Johannes Kreidler eingeladen und anschließend zum Mittagessen in Heiligkreuztal um 12.00 Uhr (Mittagessen wird direkt dort bezahlt). Abgeschlossen wird die Sternwallfahrt mit dem Festvortrag um 14.00 Uhr von Bischof Dr. Gebhard Fürst „75 Jahre Stefanus-Gemeinschaft“ und der Marienvesper um 15.30 Uhr im Münster von Heiligkreuztal.